Westbam/Eastbam: Anfänge des Sowjet-Techno

Was haben die Wörter Afrika, West, East und Techno gemeinsam? Vor allem in Deutschland müsste jede*r den Namen Westbam zumindest gehört haben. Einer seiner Hits ist United States of Love. Der Godfather des deutschen Techno Westbam leitete sein eigentliches Pseudonym Westfalia Bambaataa vom US-amerikanischen Techno-Projekt Afrika Bambaataa ab. Aber die Kettenreaktion geht noch weiter… Denn genau die Freundschaft und Zusammenarbeit eines Techno-Pioniers aus Lettland mit Westbam führte zur Entstehung des Technoprojekts East Bam bzw. Eastbam im Jahr 1990:

Hinter East Bam steckte ein Vorreiter des sowjetischen und lettischen Techno und Hip Hops – Roberts Gobziņš. Gobziņš war in den 1980-ern und 1990-ern in vielen Bands aktiv. Eine der bekanntesten ist Dzeltenie Pastnieki (de.: die gelben Postboten) – eine New Wave/Post Punk-Formation, die aus vielen lettischen Musiker*innen bestand, die bis heute musikalisch aktiv und in Lettland bekannt sind:
https://youtu.be/SuLxMDgGS4I

Mit der Perestroika ist der osTraum für westliche Künstler*innen zugänglicher geworden. Westbam hat zum ersten Mal im “Ostblock” in Riga aufgelegt. Nicht ohne Grund war es ausgerechnet die lettische Hauptstadt. Bereits vor der Zeit des großen politischen Umbaus war die sowjetische Teilrepublik viel liberaler als das Zentrum in Moskau. Künstler*innen, die in Sowjet-Russland kein Auftrittsrecht hatten, durften in Sowjet-Lettland Konzerte spielen und auf staatlichen Sendern ausgestrahlt werden. Solche Fälle gab es auch in der elektronischen Tanzmusik. Die Doku “Era of Dance” (2017) zeigt die ganze Geschichte des Techno in Lettland. Hier ein Ausschnitt daraus:


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Titelbild  © Discogs.

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