Die osTraum-Redaktion hat verglichen – die slowakische Stadt Poprad und ihre Umgebung VS. die tschechische Stadt Liberec. Poprad hat als Winterurlaubsort gewonnen. Das heißt aber noch nichts. Liberec hat ja vielleicht mehr zu bieten. Wir haben der Stadt eine zweite Chance gegeben und hier ist das Ergebnis. Dazu müssen wir sagen, dass VICE Magazine schneller war als osTraum. Nichtsdestotrotz zeigen wir euch unsere Eindrücke.
Liberec ist eine alte Stadt. Die ersten Erwähnungen gehen bis ins Mittelalter zurück. Es gibt ein Rathaus, eine Burg und alles was dazu gehört. Nicht nur aus dem Mittelalter, sondern auch aus späteren Jahrhunderten:
Näher an unserer Zeit finden wir auch viele Altbauten aus dem 19. – Anfang des 20. Jahrhunderts. Viele sind in einem sehr gutem Zustand und bieten Einiges fürs Objektiv:
Gehen wir jedoch von den zentralen Straßen und Plätzen runter, gibt es auch Häuser, die aus einer anderen Zeit stammen – der Zeit des Sozialismus. So gibt es auch in Liberec den Plattenbau, der manchmal auch im Stadtzentrum in einem wilden Gemisch von Architekturstilen steht oder unter seinesgleichen am Stadtrand. Auch einige andere ältere Gebäude werden wohl in der Zukunft renoviert, denn es wäre schade, wenn sie weiterem Zerfall ausgesetzt wären.
Mancherorts kommt auch etwas Kitsch vor. Ihr denkt Liberec, Hot Dog, Sex Shop, Hotel, Restaurant und Urlaub in der Türkei passen nicht auf ein Foto? Doch und sogar viel mehr:
Für Kulturbegeisterte gibt es in Liberec auch einige Orte der Besinnung, an denen der Schöngeist auflebt. So z.B. das einzige Indie Kino der Stadt Kino Varšava, das im Vorsaal zum Kino eine/n Bar/Coffee shop betreibt. Der Kinobesuch kann so einen leichten Hauch der 1910-er-1920-er Jahre-Ästhetik vermitteln. Im Kinosaal selbst herrscht auf den ersten Blick die Stimmung einer Katakombe, in der aber die Leinwand, die ausklappbaren Stühle und die Decken den Abend sehr angenehm machen können.
Auch die Stadtbibliothek erfreut. Freier Zugang zu Büchern und WiFi. Den Kaffee muss man aber schon selbst kaufen. Das Außergewöhnliche an dem Gebäude ist aber nicht offensichtlich. Wir müssen schon genauer hinschauen, denn es ist ein 2-in-1-Bau. Architektonisch gehen Bibliothek und die Synagoge ineinander über.
Unser Fazit: Es lohnt sich, nach Liberec zu reisen. Wir konnten die Stadt in unserem Beitrag natürlich nicht komplett abbilden, aber desto besser für euch. Es gibt noch etwas zu entdecken. Teuer und weit weg ist es auch nicht. Von Berlin aus dauert die Fahrt mit der Bahn etwa dreieinhalb Stunden und kostet zumeist unter 30 Euro in eine Richtung.
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