Die 7 Perlen der Adria

Während Deutschland bereits einige warme Tage verzeichnet hat, befindet sich der Sommer an der adriatischen Küste in vollem Gange. Keine andere Küstenregion im (Süd)osTraum hat so viel Aufmerksamkeit erregt wie die Adria. Kroatien ist seit Jahrzehnten nicht mehr das Geheimtipp-Reiseziel, das es einst war, während Montenegro zunehmend ins Rampenlicht rückt und Albanien in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Doch wie findet man nun den perfekten Badeort? Gibt es sie überhaupt noch, die unentdeckten Juwelen entlang der Adriaküste?

7. Šolta (Kroatien)

Obwohl die Insel Šolta nur eine Stunde mit der Fähre von Split entfernt und somit die zweitnächste Insel ist, entscheiden sich die meisten Reisenden am Hafen von Split dennoch für die Fähren nach Brač oder Hvar. Šolta ist nichts für schwache Nerven, denn die Insel ist äußerst abgelegen. Mit einer Einwohnerzahl von unter 2.000 Menschen weist Šolta eine der niedrigsten Bevölkerungsdichten in Kroatien auf. Das hat zur Folge, dass die Strände relativ leer sind. Wanderbegeisterten steht hier ebenfalls ausreichend Natur zur Verfügung. Selbst in der größten Bucht der Insel, Nečujam, mangelt es jedoch an Freizeitangeboten. Restaurants, Cafés und andere Unterhaltungsmöglichkeiten sind kaum vorhanden. Die Insel Šolta lässt einen in Ruhe, was ein Vorteil sein kann. Für diejenigen, die unbedingt ein Buch lesen möchten oder dringend eine Auszeit benötigen, ist Šolta genau das Richtige. Wer hingegen nach Unterhaltung sucht, findet in Split eine Vielzahl anderer Fährverbindungen.

Foto: Stefan Radaković

6. Hvar (die Stadt, nicht die Insel) (Kroatien)

Für diejenigen, die ihren Urlaub lieber in einer urbaneren Umgebung verbringen möchten, empfiehlt es sich, in Richtung Hvar zu reisen, genauer gesagt in die Stadt Hvar auf der gleichnamigen Insel. Natürlich ist Stari Grad die größte Stadt auf der Insel und bietet die meisten Unterhaltungsmöglichkeiten. Dennoch ist die Stadt Hvar in ihrer einzigartigen Verbindung von Urbanität und natürlicher Schönheit unbeschreiblich. Es gibt auch einiges auf dem Rest der Insel zu erkunden, jedoch stellt sich nach der Ankunft in Hvar die Frage, ob man das überhaupt noch möchte.

Die Stadt Hvar ist für ihr kulturelles Erbe bekannt, das sich in einer Sammlung von römischen Türmen manifestiert, die einst die Stadtmauer von Hvar bildeten (Gradske zidine u Hvaru). Die Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert sollte frau*man auf keinen Fall umgehen. Nach einer Erkundungstour kann frau*man in einem der vielen Restaurants ein köstliches Abendessen genießen. Es sollte jedoch angemerkt werden, dass Hvar das teuerste Reiseziel auf dieser Liste ist.

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5. Mljet (Kroatien)

Die wahre Schönheit Kroatiens ist zweifellos auf den unberührten Inseln zu finden. Eine solche Perle ist Mljet, im südlichen Teil Kroatiens gelegen und umgeben von den malerischen Elaphiten. Etwa ein Viertel der Inselfläche ist ein Nationalpark, der mit atemberaubenden Wanderwegen und traumhaften Badebuchten lockt. Zusätzlich zum Nationalpark sollte man unbedingt die Odyssee-Höhle an der Südküste der Insel erkunden. Mljet hat den Ruf, eine malerische Insel und ein Rückzugsort für kreative Seelen zu sein. Dank seiner abgelegenen Lage sind die Unterkünfte auf der Insel noch relativ erschwinglich (zumindest im Vergleich zu kroatischen Standards).

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4. Kumbor (Montenegro)

Montenegro wird zunehmend von Reisenden aus West- und Mitteleuropa entdeckt, doch das Land ist bereits seit Jahrzehnten als ein Elitereiseziel für Reisende aus der ehemaligen Sowjetunion bekannt, einige verlegten sogar ihren ständigen Wohnsitz hierhin. Wenn man die Flugtafel am Flughafen von Tivat betrachtet, fallen sofort die Flüge aus Kasachstan und Armenien ins Auge. Die Fluggesellschaften aus Russland und Belarus bleiben seit der Ausweitung des russländischen Krieges gegen die Ukraine aus.

Kumbor hat sich zu einem aufstrebenden Luxusziel in Montenegro entwickelt, mit einem ständigen Zuwachs an Neubauten. Der Ort liegt am Eingang der Bucht von Kotor und ist ein Vorort der Stadt Herceg Novi. Wer in Montenegro beeindrucken und das neue Luxussegment der Oberklasse sehen möchte, anstatt dem Mainstream nach Porto Montenegro in Tivat zu folgen, sollte sich Portonovi in Kumbor ansehen. Es ist jedoch ratsam, nicht in den Neubaugebieten zu speisen, sondern lokale Restaurants an der alten Riviera aufzusuchen, wie beispielsweise Baia Bianca oder Flamingo. Alternativ kann man auch das Restaurant Olimp auf dem Berg besuchen.

Foto: Stefan Radaković

3. Sutomore (Montenegro)

Im osTraum darf natürlich ein Ziel der sozialistischen Mittelklasse nicht fehlen. Für viele Deutsche mag Sutomore ein Fremdwort sein, aber für Serb*innen ist es das Pendant zu Mallorca. Schön ist es vielleicht nicht unbedingt, dafür aber mit Abstand das günstigste Ziel. Während in Budva exklusiv gefeiert wird, herrscht in Sutomore eine Atmosphäre wie am Ballermann.

Die Stadt liegt entlang der malerischen Belgrad-Bar-Bahnstrecke (ein Geheimtipp für alle Bahn-Liebhaber) und zieht jedes Jahr Massentourismus aus dem Nachbarland an. Eine Vielzahl von Stränden und die Nähe zu Bar bieten zahlreiche Möglichkeiten, den Massentourismus aus der Zeit Jugoslawiens in Montenegro zu entdecken. Anstatt die renovierten und renommierten Orte wie Budva, Tivat und Kotor zu besuchen, kann man die Ursprünge des montenegrinischen Tourismus zu schätzen lernen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Nähe zum Skadarsee, der dem Aufenthalt in Sutomore zusätzlichen Reiz verleiht.

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2. Vlora (Albanien)

Die drittgrößte Stadt Albaniens, Vlora, ist für ihren Hafen bekannt und bietet neben einem historischen Stadtkern und einem lebhaften Unterhaltungsprogramm eine Vielzahl kleiner Strände in malerischen Buchten mit idealen Badebedingungen. Obwohl die Stadt beliebt ist, kann man den Trubel von Durres umgehen und dennoch an einem Ort sein, an dem etwas los ist. Die Schönheit der kleinen Strände macht Vlora zu etwas Besonderem.

Für diejenigen, die noch eine Extraportion Geschichte suchen, lohnt sich ein Besuch des Vjosa-Narta Delta Schutzgebiets, das sich hinter der Stadtgrenze von Vlora erstreckt und nach Norden führt. Neben Sümpfen, Sanddünen und einer atemberaubenden Küstenlagune beherbergt das Schutzgebiet ein prominentes byzantisches Kloster. Von Tirana aus erreicht man Vlora mit dem Bus in etwas mehr als drei Stunden Fahrtzeit.

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1. Borsh (Albanien)

Obwohl Saranda als beliebtes Ziel am Ionischen Meer bekannt ist, lädt das Küstendorf Borsh mit einem der längsten Strände des Landes und einer Handvoll erstklassiger Restaurants, Cafés und Bars zu einem perfekten Strandurlaub ein. Trotz des zunehmenden Hotelbaus im ganzen Land ist es ratsam, Borsh so früh wie möglich zu besuchen. Borsh kann euch definitiv nicht enttäuschen.

In der Nähe befindet sich die Burg von Porto Palermo sowie viele andere charmante Küstendörfer, die einen Besuch wert sind. Es lohnt sich, diesem Teil der Riviera einen Besuch abzustatten. Ob diese Orte in Ihren Plänen für den Sommer 2023 stehen oder erst im nächsten Jahr bereist werden, es ist immer gut, nach neuen Zielen Ausschau zu halten. Zusatztipp: Viele Orte an der Adria sind auch im Winter sehenswert, wenn die Massen von Tourist*innen in ihren Heimatländern überwintern. Von dieser Liste empfehlen sich insbesondere die Stadt Hvar und Vlora als Winterdestinationen. Alle Ziele sind im Frühling und Herbst gleichermaßen wunderschön.

osTraum wünscht euch einen schönen Sommerurlaub!

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