“Heta Belarus, Dzietka” ist in der Tat ein echtes, materielles Fundstück aus dem Institut für Slawistik und Hungarologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Der zweisprachige Guide (auf Englisch und Belarussisch) über die alltäglichen Besonderheiten von Belarus konnte den gierigen Händen der osTraum-Redaktion nicht entkommen und wurde gleich als Beweismaterial für das Oktober Fundstück mitgenommen.
Das Büchlein hat seinen Ursprung im gleichnamigen Blog von Mascha und Marta, die in Belarus geboren wurden, jedoch in den Niederlanden und in den USA aufgewachsen sind. Gestaltet als ein Comic, liest sich “Heta Belarus, Dzietka” locker innerhalb einer Stunde. Die 20 Themen sollen uns die belarussische Seele verständlich und zugänglich machen. Die beiden Autorinnen meinen, das Buch soll sowohl für die Einheimischen als auch die in Belarus Reisenden interessant sein. Die Realität sieht aber etwas anders aus.
“Heta Belarus, Dzietka” ist primär für jemanden, der noch nie im osTraum gewesen ist und sich nun auf Belarus so richtig vorbereiten will. Für einen postsowjetischen Menschen erzählen die Geschichten über nicht lächelnde Leute in der U-Bahn; Babuschkas, die ihre Gäste mit dem Essen vollstopfen wollen; Frauen, die immer hübsch sein sollten; Datscha und Banja jedoch nichts Neues. Und mal ehrlich: Viele Kuriositäten aus dem belarussischen Alltag scheinen viel mehr allgemein postsowjetisch als nur belarussisch zu sein.
Das Highlight des Buches ist ohne Zweifel das Kapitel, das über “squat toilet” erzählt, und darin enthaltener “The Hole Toilet Survival Guide”. Vielleicht hat diese Info schon der*m einen oder anderen Austauschstudentin*en das Leben gerettet?..
Titelbild: Eigene Aufnahme, Cover des Buches © Harvest, Minsk / M. Cheriakova, M. Chernova
osTraum auf Facebook