Die Stadt Sankt-Petersburg brachte vor allem unter dem Namen Leningrad viele Größen des russischen Rocks hervor – ЗЕМЛЯНЕ, АКВАРИУМ, КИНО, АЛИСА, ДДТ, ТЕЛЕВИЗОР und viele andere. Unter den „vielen anderen“ versteckt sich so manch ein Schatz. Die Band Ноль (Nol’, de.: Null) ist so eine Schatzkiste, in der wir auf viele Goldstücke stoßen.
1982 schlossen sich die Musiker unter dem Namen Нулевая группа (de.: Die Nullgruppe) zusammen und benannten sich 1985 in Nol’ um. Der neue Name kam auch mit dem ersten noch erhaltenen Album „Музыка Драчевых Напильников” (de.: Bastardfeilenmusik). Zu dieser Zeit waren die Musiker nicht ein mal 20 Jahre alt, doch nach dem ersten Album folgten auch die ersten Auftritte in Russland.1988 touren die Jungs schon durch den ganzen Ostblock und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden sie willkommene Gäste auch bei westeuropäischen Festivals in Deutschland, Irland und Frankreich.
Was zeichnet ihre Musik aber aus? Warum hat die Musik den beiden „Machtblöcken“ gefallen? Es ist Punk Rock…doch nicht einfach „nur“ Punk, es ist Akkordeon Punk und dann noch mit Post- und Ska-Einflüssen. Braucht eine Band mehr für den Erfolg? Auf lange Dauer anscheinend schon. Die turbulenten 1990-er nahmen auch die Musikformation mit. Immer wieder wurde die Band aufgelöst und fand wieder zueinander. Für die Musikkarriere war diese Unbeständigkeit, die die gesamte postsowjetische Epoche prägte, kontraproduktiv. Besonders, wenn es um alternative Genres geht.
Nichtsdestotrotz vereinte sich die Band 2017 wieder und arbeitet am neuen Material. Aber auch durch ihre ganze Geschichte hindurch war und ist die Band bzw. die Musik äußerst filmogen. Viele russische Kassenschlager verwendeten ihre Songs als Soundtracks, wie der Song Mensch und Katze (1997) im Film Stilyagi (2008):
Auch live hatte und hat die Band auch 2017 einiges zu bieten:
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