„Von der unendlichen Ironie des Seins“: ungarische Literatur heute

Ungarn – so nah, aber auch fern. In der 264. Ausgabe der Literaturzeitschrift die horen erscheint dieses mitteleuropäische Land in seinen vielfältigen Facetten. Beinahe 27 Jahre sind vergangen, nachdem die ersten freien Parlamentswahlen Ungarns nach dem Zerfall des Ostblocks stattfanden. Befreit von den Fesseln der Diktaturen des vergangenen Jahrhunderts setzen sich heutige ungarische Autor_innen mit der Geschichte ihres Landes auseinander und blicken kritisch auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation in Ungarn.

Mehr als 50 Autor_innen, Künstler_innen und Übersetzer_innen haben sich an der Ausgabe die horen „Von der unendlichen Ironie des Seins: Ungarische Ungereimtheiten“ beteiligt. Der Band wurde von Agnes Relle unter Mitarbeit von Christine Schlosser zusammengestellt. Die Auswahl an Essays, Erzählungen, Gedichten und Kunstwerken ist abwechslungsreich: von Klassikern der ungarischen Literatur wie Péter Esterházy bis zu jungen Lyrikern wie Judit Hevesi – bietet die Ausgabe für jeden Geschmack etwas Besonderes. Vor allem ohne „Vorkenntnisse“ in der zeitgenössischen Literatur Ungarns gewinnt man spannende Einblicke in diesen „unerforschten“ Bereich.

Die Bekanntschaft mit der Literatur aus „Von der unendlichen Ironie des Seins“ veranlasst uns dazu, den folgenden Aussagen aus dem Wilhelm Drostes Essay „Auf der Suche nach der künftigen Zeit“ zuzustimmen:

„Die ungarische Gesellschaft verharrt seit Jahren schon in einer tiefen, verbittert in sich selbst verliebten Krise, die Nation ist hoffnungslos gespalten, die Kommunikation über den großen Graben hinweg ist völlig abgebrochen. Die ungarische Literatur dagegen ist selbstbewusst, vielstimmig und aufbruchsbereit, um sie braucht man sich keine Sorgen zu machen, sie lebt und gedeiht, still und laut, frech und besonnen zugleich“.

Mit Nachdruck empfiehlt osTraum diese Ausgabe von die horen, um für sich die reiche literarische Landschaft Ungarns zu entdecken. Weitere Infos zu der Ausgabe finden sich hier.

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Bildquelle (Titelbild): Buchcover © Wallstein Verlag

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