Ein warmer Donnerstagabend im Berliner Bezirk Wedding. Fünf Fotograf_innen begeben sich auf die Suche nach der Heimat. Was ist denn die „Heimat“? Ein Gefühl? Ein Ort? Und wo sonst, wenn nicht im multikulturellen Stadtviertel Wedding diesen Fragen nachzugehen?
Die Ausstellung zeigte die Arbeiten von Piotr Belcyr (Polen), Roman Tomaszewski (Polen), Danica Andjelkovic (Serbien), Elzbieta Kargol (Polen) und Pavleta Metodieva (Bulgarien). Größtenteils Schwarzweißaufnahmen, die Fotografien spiegelten eine ganz persönliche Wahrnehmung der eigenen Heimat von Künstler_innen wider. Schwarzweiß = Schwarzmalerei? Für einige ist dieser Begriff ein Synonym für Ost- und Mittelosteuropa. Andere wiederum sind fasziniert von der „exotischen“ Region. „Neugier“ – Kinder schauen durch ein Fenster ins Haus. „Fading memories“ – serbische Altbauten aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. „Heritage“ – ein Dudelsack spielendes Mädchen. Das Schwarze Meer oder Großstadt, ein Teenie oder eine alte Frau – die Heimat hat unterschiedliche Gesichter. Aber den Moment festzuhalten, an dem man die „Heimat“ erblickt, war nie eine einfache Aufgabe.
„Heimat“ versteckte sich auch in der Lyrik, die am Rande der Ausstellung auch zur Schau kam. Die Gedichte der polnischen, bulgarischen und serbischen Dichtern fanden sich auf einer Litfaßsäule am Eingang in den Projektraum art.endart. Alle Besucher_innen waren außerdem eingeladen, ihre eigene Auffassung von der Heimat auf kleinen Zetteln aufzuschreiben. Ob ein Zettelchen dafür ausreichend ist?
Die Vernissage fand am 15. Juni im Projektraum art.endart statt, mehr Eindrücke vor Ort findet ihr im Fotoalbum der Osteuropa-Tage Berlin.
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Bildquelle (Titelbild): © Pavleta Metodieva