Alleine in der Stadt: Bukarest und Berlin

Das Leben auf der Straße. Die meisten von uns kennen es höchst wahrscheinlich nicht aus eigener Erfahrung. Die Leute, die ein solches Leben führen, schließt unsere Gesellschaft aus und lässt sie somit lediglich auf sich alleine gestellt. Wie ist es, wenn Passanten dich für Abschaum halten und als Dreck behandeln? Wie ist es, wenn du kein Zuhause mehr hast (oder nie eins hattest)?

Die Ausstellung „Verloren in Berlin in Bukarest“ mit Fotografien von Fara Phoebe Zetsche und Massimo Branca gibt wertvolle Einblicke ins Leben der obdachlosen Jugendlichen in Berlin und Bukarest. Die beiden Fotografen sind dem Alltagsleben der jungen Menschen auf den Straßen der Hauptstädte nachgegangen, um das Gefühl der Intimität und der Nähe zu Protagonist_innen besser zu vermitteln. Unter der Brücke in Moabit oder in den Tunneln unter Gara de Nord (Hbf Bukarest) – die Lebensräume der „Verlorenen“ befinden sich außerhalb der gewöhnlichen Umwelt von Stadteinwohnern. Da wohin wir nicht blicken möchten, führt uns das Kameraobjektiv der beiden Fotografen. Interessant sind vor allem unterschiedliche Lebensweisen und Lebenseinstellungen der gezeigten Obdachlosen in Berlin und Bukarest. Schwarz-weiß Aufnahmen für Berlin, bunte Bilder für Bukarest. Einsame Wege in Berlin und das Gefühl der Familie und des Zusammenhalts in Bukarest. Was macht den Unterschied? Keine schnellen Rückschlüsse ziehen und mehr Verständnis für die Schicksäle der anderen Mitmenschen zeigen, so der Kerngedanke der Ausstellung.

Um weitere Fragen zu stellen und Fotografien persönlich anzuschauen, besucht die Ausstellung „Verloren in Berlin und Bukarest“ im Willy-Brandt-Haus in Berlin bis zum 21. Mai.

Weitere Links zum Massimo Brancas Fotoprojekt „Inside Outside Under Bucharest“:

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