osTraum berichtete bereits über die sieben (und noch mehr) Möglichkeiten, wie ihr Ukraine und Ukrainer:innen mit Taten, Geld und Sachspenden gerade unterstützen könnt. Zudem gab es auch einen 7’er über ukrainische Musiker:innen, die gerade jetzt gestreamt werden sollten, weil sie dafür Geld bekommen und dadurch unterstützt werden können. Die Öffentlichkeit in Deutschland zeigte sehr viel Mitgefühl und Solidarität mit Ukraine bei zahlreichen Demos und Kundgebungen – in Berlin zählte die größte Friedendemo bis zu 500.000 Teilnehmer:innen. Auch an vielen Grenzübergängen und großen Bahnhöfen leisten Freiwillige und Aktivist:innen ihren Dienst in dieser für ganz Europa schwierigen Lage.
Auch digitaler Aktivismus ist ein Mittel der Unterstützung. Vor allem prominente Persönlichkeiten und Menschen mit großer Reichweite auf Social Media können ihren Status dafür nutzen, um nicht nur mehr Aufmerksamkeit für den Krieg zu erzeugen, sondern auch mehr Spenden und Hilfe für Ukraine und Ukrainer:innen zu akquirieren. osTraum zeigt euch sieben Promis in Deutschland, die teilweise oder ganz zu digitalen Aktivist:innen für Ukraine wurden.
7. Stefanie Giesinger (Model/Influencerin/Unternehmerin)

Bekannt wurde Stefanie 2014 als Siegerin der TV-Castingshow Germany’s Next Top Model mit und von Heidi Klum. Geboren wurde Stefanie in einer russlanddeutschen Familie in Kaiserslautern, wo ihre Familie aus dem asiatischen Teil Russlands 1995 – etwa ein Jahr vor ihrer Geburt – hingezogen ist. Am 24. Februar 2022 – dem ersten Tag des russländischen Überfalls auf Ukraine – postete sie als eine der ersten deutschen Promis ein Solidaritätsbild mit Ukraine auf ihrem Instagram-Account mit über 4 Millionen Follower:innen. Gleichzeitig verwies sie auf einen Artikel der Plattform GLOBAL CITIZEN, die eine kommentierte Liste mit mehr als 10 Organisationen, die gerade aktiv in Ukraine helfen, erstellt hat – darunter allgemeine finanzielle Hilfe für Geflüchtete oder für konkrete Gruppen, z.B. Kinder im Krieg oder ukrainische Journalist:innen, die trotz allem, weiterhin aus dem europäischen Land berichten.
6. Vladimir Burlakov (Schauspieler)



1987 wurde der deutsche Schauspieler in Moskau geboren. Im Alter von 9 Jahren kam er zusammen mit einigen seiner Familienangehörigen als jüdischer Kontingentgeflüchteter nach München, wo er auch aufgewachsen ist. Heute ist Vladimir vor allem aus Filmen und Serien, wie Scherbenpark (nach dem Roman von Alina Bronsky), Deutschland 83 und 86, Tatort und Oktoberfest 1900 bekannt. Zwar gibt er keine Tipps, wie geholfen werden kann, doch er zeigt täglich in seinen Stories und Postings auf Instagram, was gerade in Ukraine und Russland passiert. Unter anderem zeigt er, wie die von Putin als “Retter” dargestellten russländischen Soldaten gegen ukrainische Zivilbevölkerung mit Gewalt vorgehen. Zudem zeigt er, dass es in Russland immer noch kritische Stimmen gibt, die sich gegen Putins Regime auflehnen oder Russland verlassen, weil sie das Regime nicht unterstützen und deshalb aktuell in Lebensgefahr sein können.
5. Olexesh (Rapper)


Über Olexesh berichtete osTraum bereits zwei Mal, denn der Deutschrapper ist wohl einer der bekanntesten deutschen Promis ukrainischer Herkunft. Geboren in Kyiv, aufgewachsen bei Frankfurt am Main, gehört Olexesh seit über 5 Jahren zu den TOP 10 deutschsprachigen Rappern und hat unzählige Nummer-1-Hits zu verzeichnen. In Vergangenheit hat er sich selbst auf unterschiedlicher Weise identifiziert – als Russki Kanak, als Sowjetmensch oder als Kyiver. Seine Identität ist auf jeden Fall fluid und manchmal sollten seine Lyrics vielleicht nicht zu wörtlich genommen werden. 10 Tage nach dem Beginn des russländischen Angriffskriegs gegen Ukraine veröffentlichte er seinen Track “Mama Ukraina Papa Russia“. Entgegen seinen früheren Aussagen – sein Vater sei Belaruse und in den frühen 1990-ern in die USA ausgewandert – symbolisiert er hier nun doch Russland und seine Mutter Ukraine. In dem gut gemeinten Track, spricht Olexesh diverse Narrative, die pseudowissenschaftlichen Aussagen von Putin über Ukraine sehr ähneln – Einigkeit Russlands und Ukraine, Brudervölker, eine Familie, keine Grenzen zwischen den Staaten (womöglich Anspielung auf die UdSSR und/oder das Russische Zarenreich. Dass es Deutschrap an soziopolitischer und historischer Expertise manchmal fehlt, ist kein Geheimnis. So ist der Track von Olexesh keinesfalls als ein pro-Putin-Lied zu verstehen, denn der Rapper bezieht klare Stellung gegen den Krieg und motiviert zu Spenden an ukrainische Geflüchtete über das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen.
4. Capital Bra (Rapper)




Capital Bra – geboren in Russland, aufgewachsen in Dnipro und Berlin – sorgte in vergangenen sieben Jahren für viele Schlagzeilen – positive und negative. Er ist der meistgestreamte Rapper Deutschlands, hat aber auch mehrmals mit der Idee russischer bzw. russländischer Übermacht in den Lyrics geliebäugelt. Nach der Annexion der Halbinsel Krim durch russländische Truppen 2014 hat er sehr entschieden Putin kritisiert und den Krieg direkt angesprochen. 2022 ist er leider nicht mehr so konkret, aber nichtsdestotrotz hat er am 2. März einen Track unter dem Titel “Stop Wars” gepostet mit Links zu Caritas, wo sich seine Fans auswählen können, ob sie in Ukraine, Syrien, Jemen, Äthiopien oder Irak spenden möchten. Er selbst möchte alle Einnahmen von dem Song und von dem Verkauf der Special Edition seines Eistees BraTee an die Zivilgesellschaft in Ukraine spenden.
3. Kat Menschik (Künstlerin/Illustratorin)


Die Berliner Künstlerin müsste vor allem dem deutschlesenden Literaturpublikum bekannt sein. Ihre märchenhaften und einzigartigen Buchgestaltungen geben vielen literarischen Werken ein neues Leben oder setzen sie so in Szene, dass niemand beim Book-Shopping an den Büchern vorbeigehen kann. Einige osTraum Empfehlungen sind Kafkas Ein Landarzt, Durch den wilden Kaukasus von Merzbacher, Kordsaia-Samadaschwili und Iaschaghaschwili oder auch Kutschers Moabit. Die Illustratorin versteigert momentan immer wieder ihre Kunstwerke und spendet die Erlöse an Nothilfe Ukraine. In der DDR geboren und aufgewachsen, benutze die Berlinerin von Kriegsbeginn an ihre Bekanntheit für den guten Zweck und macht damit stets weiter, womit sie sehr erfolgreich ist und immer mehr Herzen für ihre Arbeiten gewinnt.
2. Matthias Schweighöfer (Schauspieler)

Es dauerte nicht lange und Matthias Schweighöfer setzte bereits am 27. Februar ein Zeichen gegen den Krieg und für Ukraine. Er hat dazu aufgerufen an Caritas zu spenden. Der Bezug von Matthias zu osTraum ist zwar nicht wirklich gegeben, aber als einer der wenigen machte er auf die noch kompliziertere Lage von LGBTIQ+ in Ukraine aufmerksam und teilte den Link zu der US-amerikanischen Stiftung Out Right Action International, die bereits über 400.000 $ für LGBTIQ+ Ukrainer:innen gesammelt hat. Ihre ukrainische Partnerorganisation ist unter anderem UPO Gay Alliance Ukraine. Akut sind in dem Kontext vor allem zwei Aspekte des Krieges (es sind eigentlich noch viel mehr) – Transfrauen, die in ihren Pässen als Männer geführt werden, dürfen Ukraine nicht verlassen, weil die Ausreise für Männer verboten ist; Es ist absehbar, dass russländische Truppen mit LGBTIQ+ Menschen auf brutaler Weise umgehen werden, denn passive und aktive LGBTIQ+ Feindlichkeit wird von Putins Regierung nicht nur nicht bestraft, sondern auch legitimiert, befürwortet und manchmal auch honoriert. Der osTräumer Erik Jödicke empfiehlt auch an lokale Initiativen in Ukraine zu spenden, z.B. Nash Svit/Nash Mir und Kyiv Pride.
1. Palina Rojinski (Moderatorin/Schauspielerin/Unternehmerin)



Als 6-Jährige zog Palina 1991 mit ihrer Familie von Russland nach Deutschland. Ende 2000-er/Anfang 2010-er Jahre wurde sie vor allem als MTV- und VIVA-Moderatorin bekannt und moderierte seitdem bei diversen Sendern, wie ZDFneo, ProSieben, Sat.1 und vielen weiteren Formaten und Events. Seit der Mitte der 2000-er und vor allem seit den frühen 2010-er Jahren ist auch als Schauspielerin aktiv. Unter anderen ist sie in Männerherzen (2009 & 2011), Willkommen bei den Hartmanns (2016) und Nightlife (2020) zu sehen. Auf ihrem Instagram mit fast 2,5 Millionen Follower:innen verweist sie nicht auf große Hilfsorganisationen oder Stiftungen, die mittlerweile bekannt sein sollten, sondern postet immer wieder in ihren Stories konkrete Situationen in Berlin, in denen bestimmte Hilfe gebraucht wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Promis, die es mit einem Story-Snippet oder einem Link zu Caritas oder DRK abgehakt haben, ist sie es sich von Tag 1 an nicht zu schade, ihr Publikum täglich auf den Krieg in Ukraine hinzuweisen.
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Nicht zu vergessen, Max Herre hat am ZOB Sandwiches für die Geflüchteten geschmiert und großzügig Pizza bestellt.