MOVA 墨瓦 – linguistischer Thriller aus Belarus

Das Jahr 4741 chinesischer Zeitrechnung. Belarus als Land gibt es nicht mehr. Nun ist es die nordwestliche Provinz der chinesisch-russischen Union, deren Zentrum im fernen Osten liegt. Die belarussische Kultur gilt als vergessen, die Sprache ist verloren gegangen, und ihre Bruchteile auf Papier werden als „Drogen“ geschmuggelt und verkauft. Der Konsum von kleinen „Briefchen“ mit den Textausschnitten auf Belarussisch führt zu Rauschzuständen, allerdings nur bei Belarussen. Je mehr unbekannte Wörter, desto größer die Wirkung der Droge. Die Bücher auf Belarussisch gelten als irreal, denn die restlichen Exemplare sind entweder in den Kellern der Suchtmittelkontrollbehörde oder in den Bibliotheken im Ausland zu finden.

Dealer und Junkies. Belarussische Untergrundkämpfer*innen und die Suchtmittelkontrollbehörde. Chinatown und Mafia. Die Dystopie von Viktor Martinowitsch nimmt die Leser*innen auf eine spannende und gleichzeitig erschreckende Reise. Die Erzählung im Roman des belarussischen Schriftstellers wird überwiegend von zwei Stimmen geführt – zur Sprache kommen der Dealer und der Junkie. In Form eines Tagebuches zeigt uns „Mova“ das Leben der beiden Figuren in der ‚Brave New World‘. Eine Phantasie, die zu stark an die Realität erinnert.

Illustriert mit den lebensvollen Zeichnungen von Natallia Harachaya, wirkt die im Voland & Quist erschienene deutsche Ausgabe von „Mova“ wie eine Droge, die uns blitzschnell die ungeheuere Zivilisation der Zukunft vor Augen führt.

Mova“ ist ungewöhnlich, frisch und zum Entsetzen realitätsnah. Ein „must-read“ für alle, die sich für Belarus, seine Sprache und Kultur interessieren.


Bereit für den Mova-Flash? Schaue dich auf der Website von Voland & Quist um.


Bildquelle: eigene Aufnahme, Buchcover © Voland & Quist

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