Kau… was? – Kaunas!

Ob es viele Leute auf der Welt (außer Litauer selbst) gibt, die die zweitgrößte Stadt Litauens kennen? osTraum-Team kennt sich jetzt aus und berichtet.

Kaunas, ein wichtiges Industrie-, Kultur- und Bildungszentrum im Süd-Westen Litauens, ist nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Vilnius entfernt. Abgesehen von der gemütlichen und übersichtlichen Altstadt gibt es in Kaunas nicht uninteressante Relikte aus der sowjetischen Epoche: Urige Gaststätten wie Žaliukė mit dem berühmten Schaschlyk oder Medžiotojų užeiga mit Wildgerichten, aber auch Bauten aus den sozialistischen Zeiten.

An historischen Orten in Kaunas kommt ihr nur schwer nicht vorbei. Im Laufe des Tages schafft man es locker, sich ein Bild von der Stadt zu machen (auch wenn dabei natürlich nicht unbedingt alles Sehenswertes entdecken). Eine tolle Attraktion ist der kleine Standseilbahn (funikulierius). Auf Holzbänken sitzend fahren Besucher und Einwohner Kaunas nach oben für 70 Eurocents anstatt viele Treppenstufen hochzulaufen (umsonst).

Am Anfang des 20. Jahrhunderts war Kaunas sogar über mehrere Jahre die provisorische Hauptstadt Litauens. Auch wie in Vilnius wohnen hier viele Künstler und Kreative. Neben zahlreihen Cafés und Bars im Zentrum entdeckten wir einige Streetart-Werke:

Weniger freudig wirkt das Vytautas-Magnus-Militärmuseum (auf Englisch: „Vytautas the Great War Museum“). Falls man nicht besonders begeistert von der Militärgeschichte ist, befindet sich in der Nähe das Nationale Mikalojus-Konstantinas-Čiurlionis-Kunstmuseum:

Leider verliert Kaunas langsam einige bedeutende Architekturdenkmäler aus den sowjetischen Zeiten wie zum Beispiel „Sorrow Palace of Ritual Services“ (für Bilder und Fotos aus den früheren Zeiten klickt hier). Aktuell wird der Platz rund um das rituelle Gebäude als Parkplatz bzw. Lagerraum genutzt.

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Neuntes Fort – IX fortas – am Stadtrand von Kaunas ist ein trauriger Ort, der heute grauenvolle Taten des 20. Jahrhunderts symbolisiert. Die Gedenkstätte entstand an der Stelle einer Festungsanlage, welche während der deutschen Besatzung als „Endlager“ zur Ermordung von Juden benutzt wurde. Aber auch der sowjetischen NKWD diente das Neunte Fort als Gefängnis. Das beeindruckende Monument erinnert bis in die heutigen Tage an die unmenschlichen Verbrechen.


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Bildquellen: © osTraum

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